Die Digitalisierung hat in vielen Unternehmen längst Einzug erhalten – das gilt auch für Arztpraxen. Doch leider ist die Modernisierung hier noch lange nicht so schnell vorangeschritten, wie Ärzte und Patienten sich dies wünschen würden. Tatsächlich ist insbesondere die Patientenkommunikation in deutschen Arztpraxen oft noch immer analog.
Über 40 Prozent der Ärzte kommunizieren mit ihren Patienten in Papierform
74 Prozent aller Mediziner stehen digitalen Innovationen sehr aufgeschlossen gegenüber, wie das Praxisbarometer Digitalisierung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zeigt. Doch an der tatsächlichen Umsetzung gibt es noch Verbesserungsbedarf. Beispielsweise geben nur etwa sieben Prozent aller Befragten an, die Patientenkommunikation (nahezu) komplett digitalisiert zu haben. Dahingegen kommunizieren etwa 42 Prozent aller Arztpraxen nach wie vor mehrheitlich oder sogar fast komplett in Papierform mit ihren Patienten.
Dabei gibt es heutzutage durch Telemedizin oder den digitalen Dokumentenversand vielfältige Möglichkeiten, schnell und einfach mit Patienten digital in Verbindungen zu treten. Eine erfolgreiche Arzt-Patienten-Kommunikation gehört zum Mediziner-Alltag dazu und ist entscheidend für den Behandlungs- und Praxiserfolg.
Gesamtheitlich betrachtet gibt es in Arztpraxen den Willen zur Veränderung. Da die Umstellung in der Regel Geld kostet, schieben viele Praxen die notwendige Digitalisierung zunächst vor sich her. Dabei gibt es viele Kredite, die genau dabei helfen.
Kredite bei Praxisübernahmen und -gründungen
Am besten ist es, wenn Sie die Digitalisierung von Anfang an richtig angehen. Beispielsweise direkt dann, wenn Sie eine Praxis gründen bzw. übernehmen möchten. Für diesen Fall gibt es zahlreiche Kredite, die Ihnen zur Verfügung stehen. Ein Klassiker sind die Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Hier die wichtigsten Kredite der KfW im Überblick:
Das kleinste Darlehen der KfW: „ERP-Gründerkredit – StartGeld“
Mit dem Startgeld der KfW können Sie bis zu 125.000 Euro erhalten, um Investitionen in Maschinen, Computer, Software und Co. zu tätigen oder laufende Kosten wie Miete und Personalkosten zu decken. Der Kredit spricht insbesondere kleine und junge Praxen an, die vor maximal fünf Jahren gegründet wurden. Eigenkapital ist in der Regel für dieses Darlehen nicht erforderlich. Die Kreditlaufzeit beträgt fünf bis zehn Jahre.
Das mittlere Darlehen der KfW: „ERP-Kapital für Gründung“
Wenn 125.000 Euro für Ihr Vorhaben nicht ausreichend sind, können Sie sich auch für den ERP-Kapital-Kredit bewerben. Hier erhalten Sie bis zu 500.000 Euro. Allerdings ist dafür Eigenkapital notwendig (in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent). Das Darlehen ist für mittlere Arztpraxen geeignet, die vor maximal drei Jahren gegründet wurden. Die Laufzeit dieses KfW Kredits liegt bei 15 Jahren.
Das große Darlehen der KfW: „ERP-Förderkredit KMU“
Eher für größere Praxen bis etwa 250 Mitarbeitende geeignet ist der ERP-Förderkredit KMU, der einen Kreditrahmen von bis zu 25 Millionen Euro ermöglicht. Mit diesem Darlehen werden gezielt ältere Praxen angesprochen, die mindestens drei Jahre am Markt sein müssen und höchstens 50 Millionen Jahresumsatz machen. Die Kreditlaufzeit kann bis zu 20 Jahre betragen.
Förderungen für Arztpraxen
In der Regel noch interessanter als Kredite sind Zuschussförderungen, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Doch wie genau finden Mediziner das richtige Förderprogramm für ihre Zwecke?
Eine Fördermittelberatung hilft Arztpraxen
Der Fördermittel-Dschungel in Deutschland ist kaum mehr zu überblicken. Genau aus diesem Grund gibt es mittlerweile Fördermittelberatungen, die für Arztpraxen die richtige Förderung finden. Damit Sie sich weiterhin auf Ihre Patienten konzentrieren können, nimmt Ihnen die Agentur diese Aufgaben ab:
Recherche
Wer Fördermittel selbst recherchieren möchte, muss das politische Geschehen bzw. Beschlüsse von Ministerien und sonstige Projektträger im Blick behalten. Auf Anhieb dabei online die richtige Förderung zu finden, ist nicht ganz einfach. Zusätzlich haben alle Förderprogramme Richtlinien, die teilweise sehr schwer verständlich sind. Für Ärzte kann es deshalb nur schwer einzuschätzen sein, ob sie überhaupt die richtigen Kandidaten für eine Förderung sind. Eine Fördermittelberatung übernimmt diese Recherche und stellt für Sie eine detaillierte Übersicht zusammen.
Entwicklung einer Förderstrategie
Wenn Sie gleich mehrere Projekte fördern lassen möchten, ist eine Strategie unabdingbar. Hierbei geht es darum, die Projekte so auszuwählen und so zu konzipieren, dass sie förderwürdig sind. Mit der richtigen Planung und Analyse haben Sie also die Chance, im Gesamtbild die höchsten Zuschüsse zu erzielen. Die Strategieentwicklung setzt sich aus den jeweils möglichen Förderprogrammen zusammen und orientiert sich beispielsweise an Ihrer Personalplanung oder dem Digitalisierungsvorhaben. Auch diesen Schritt übernehmen Agenturen gerne für Sie.
Antragstellung
Wenn Sie die richtige Förderung gefunden haben, muss nur noch der Antrag gestellt werden. Doch auch das ist gar nicht so einfach. Hier kommt eine Menge Papierkram auf Sie zu, der auch noch umfassend geprüft werden muss, damit bei der Antragstellung nichts schiefgeht. Da Sie als Arzt ohnehin mit einer Menge Dokumentationsaufwand und Verwaltungsarbeit konfrontiert sind, möchten Sie vielleicht auch diese Aufgabe an eine Fördermittelberatung abgeben.
Ob Sie eine Vermittlungsagentur engagieren wollen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Grundsätzlich gilt, dass es die Chancen auf eine höhere Förderung erhöhen kann.
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Die in diesem Artikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf alle Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.