Elektronischer Arztbrief (eArztbrief): Wichtige Infos für Praxen
Der eArztbrief ermöglicht es Ärzten, wichtige medizinische Informationen schnell und zuverlässig auszutauschen. Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise des eArztbriefes, die technischen Voraussetzungen, den Einführungsprozess sowie Fördermaßnahmen, die diesen unterstützen. Entdecken Sie, wie der eArztbrief die Gesundheitsversorgung optimiert und welche Herausforderungen bei seiner Einrichtung zu meistern sind.
Auf einen Blick: Wie funktioniert der eArztbrief?
Der elektronische Arztbrief ermöglicht die schnelle und sichere Übermittlung medizinischer Informationen zwischen Ärzten.
Er wird über die Telematikinfrastruktur (TI) gesendet und nutzt das standardisierte CDA-Format (Clinical Document Architecture), um Diagnosen, Therapien und Untersuchungsergebnisse klar zu strukturieren.
Die Übertragung erfolgt direkt aus dem Praxisverwaltungssystem des Arztes, welches mit einem Konnektor, einem eHealth-Kartenterminal und einer sicheren Signaturkarte ausgestattet sein muss. Diese Komponenten gewährleisten die verschlüsselte und authentifizierte Übertragung, um den Schutz sensibler medizinischer Informationen sicherzustellen.
Die Vorteile des eArztbriefes für Sender & Empfänger
Folgende Vorteile bringt der eArztbrief sowohl für Sender als auch Empfänger mit sich:
Vorteile für den Sender:
- Zeitersparnis: Durch die digitale Übermittlung entfällt der manuelle Versand, was den Prozess erheblich beschleunigt.
- Kostenreduktion: Der Wegfall von Druck-, Papier- und Portokosten führt zu merklichen Einsparungen.
- Sicherer Datentransfer: Der eArztbrief nutzt verschlüsselte Kommunikationswege, was die Sicherheit der sensiblen Patientendaten gewährleistet.
- Umweltfreundlichkeit: Der Verzicht auf Papier trägt zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks bei.
Vorteile für den Empfänger:
- Schnellere Verfügbarkeit: Patienteninformationen sind sofort nach dem Versand verfügbar, was eine schnellere Reaktionszeit ermöglicht.
- Erhöhte Datenqualität: Die digitale Übermittlung minimiert Übertragungsfehler und stellt sicher, dass alle Informationen korrekt und vollständig sind.
- Bessere Nachvollziehbarkeit: Elektronische Dokumente sind oft strukturierter und enthalten alle notwendigen medizinischen Daten, was die Nachvollziehbarkeit und weitere Bearbeitung erleichtert.
- Integration in Praxissoftware: Der eArztbrief kann in viele Praxisverwaltungssysteme integriert werden, was den Arbeitsfluss optimiert.
Kurzfazit: Durch die Implementierung des eArztbriefes wird nicht nur der administrative Aufwand reduziert, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung signifikant verbessert.
Technische Voraussetzungen für den eArztbrief in der Praxis
Um den eArztbrief in der Praxis nutzen zu können, sind folgende technische Voraussetzungen notwendig:
1. Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI): Eine sichere und standardisierte Anbindung an die Telematikinfrastruktur ist nötig. Die TI ist ein sicheres, bundesweites Netzwerk im Gesundheitswesen, das alle Akteure wie Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen miteinander verbindet und den sicheren Austausch von medizinischen Informationen ermöglicht.
2. Konnektor in der aktuellen Version: Ein Konnektor dient als Schnittstelle zwischen der TI und den IT-Systemen der Arztpraxis / des Krankenhauses und muss in der aktuellen Version installiert sein, um Sicherheitsstandards und Kompatibilität zu gewährleisten.
3. KIM-Dienst (Kommunikation im Medizinwesen): Der KIM-Dienst ermöglicht den sicheren Austausch sensibler medizinischer Daten über eine verschlüsselte E-Mail-Kommunikation.
4. Praxissoftware und PVS-Update/Module eArztbrief: Die Praxissoftware muss den eArztbrief unterstützen. Hierfür sind möglicherweise Updates oder spezielle Module notwendig, um die Funktionalität zu gewährleisten.
5. Elektronischer Heilberufsausweis der 2. Generation (eHBA G2): Für die qualifizierte elektronische Signatur (QES) des eArztbriefes wird ein eHBA G2 benötigt, der die Identität des Arztes bestätigt und somit Sicherheit erhöht.
6. Sicherheitsmaßnahmen: Die Nutzung von Verschlüsselungstechnologien und die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien, insbesondere der DSGVO, sind notwendig, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten.
7. Schulung und Support: Alle Mitarbeiter sollten im Umgang mit dem eArztbrief und den verwendeten Systemen geschult werden. Technischer Support muss verfügbar sein, um bei Problemen schnell Unterstützung zu bieten.
So wird ein eArztbrief versendet und empfangen
Der Prozess des Versendens und Empfangens eines eArztbriefes besteht aus mehreren Schritten, die wir uns hier kurz gemeinsam anschauen:
1. Erstellung des eArztbriefes: Der Arzt erstellt den eArztbrief direkt in der Praxissoftware. Im Detail ist das ziemlich ähnlich wie bei einem herkömmlichen Arztbrief. Aber relevante Informationen wie Diagnosen, Medikation oder Bilddateien werden elektronisch hinzugefügt.
2. Elektronische Signatur: Der erstellte eArztbrief wird mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (QES) unterschrieben. Hierfür wird der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) verwendet. Es empfiehlt sich die Nutzung der Komfortsignatur, die es ermöglicht, bis zu 250 Dokumente am Tag mit einer einmaligen PIN-Eingabe zu signieren.
3. Adressierung und Versand: Die KIM-Adresse (Kommunikation im Medizinwesen) der empfangenden Praxis wird hinzugefügt. Falls diese nicht bereits im Adressbuch gespeichert ist, kann sie im zentralen KIM-Adressbuch (Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur) gefunden werden. Der eArztbrief wird wie eine E-Mail verschlüsselt an den Empfänger gesendet.
4. Empfang des eArztbriefes: Der empfangende Arzt oder die empfangende Praxis entschlüsselt den eArztbrief, der direkt in das Praxisverwaltungssystem (PVS) integriert wird. Der eArztbrief wird in der digitalen Patientenakte des Empfängers gespeichert.
So wird der eArztbrief gefördert & vergütet
Der elektronische eArztbrief wird durch verschiedene Vergütungsmaßnahmen unterstützt, um seine Nutzung im medizinischen Alltag zu fördern. Diese Förderung und Vergütung wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert.
So kann eine Förderung aussehen: Ärzte erhalten eine einmalige Pauschale für die erstmalige Einrichtung der notwendigen Infrastruktur, einschließlich der Anschaffung von Hard- und Software sowie Schulungen des Personals. Technische Ausstattungen wie Konnektoren und Kartenlesegeräte werden ebenfalls finanziell bezuschusst, nicht nur einmalig.
Ein paar konkrete Beispiele diesbezüglich:
Eine Praxis mit 2 Ärzten, deren Erstausstattung vor 2021 erfolgte und die den Konnektor noch nicht getauscht hat, erhält beispielsweise eine monatliche Pauschale von 237,78 Euro.
Bei mehr als 3 Ärzten beträgt die Pauschale 282,78 Euro pro Monat und bei mehr als 6 Ärzten 323,90 Euro pro Monat. Wurde der Konnektor aufgrund abgelaufener Sicherheitszertifikate bereits getauscht und von den Krankenkassen finanziert, fällt die Pauschale geringer aus. Weitere Infos diesbezüglich finden Sie hier.
Zusätzlich gibt es eine spezifische Vergütung für den eArztbrief: Praxen erhalten etwa 0,55 Euro pro versendetem und empfangenem eArztbrief, abhängig von den Regelungen der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung.
Fazit
Der elektronische eArztbrief revolutioniert die medizinische Kommunikation durch schnelle und sichere Übermittlung von Patientendaten. Trotz potenzieller Herausforderungen bei der Implementierung überwiegen die Vorteile deutlich, darunter verbesserte Effizienz und Datenqualität. Durch umfassende Förder- und Vergütungsmaßnahmen wird die Einführung in Praxen unterstützt, was zu einer optimierten Patientenversorgung führt. Anbieter wie Nelly unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Praxis zu digitalisieren. Hier kommen Sie zu unserer kostenlosen und unverbindlichen Beratung.
Auf einen Blick: Wie funktioniert der eArztbrief?
Der elektronische Arztbrief ermöglicht die schnelle und sichere Übermittlung medizinischer Informationen zwischen Ärzten.
Er wird über die Telematikinfrastruktur (TI) gesendet und nutzt das standardisierte CDA-Format (Clinical Document Architecture), um Diagnosen, Therapien und Untersuchungsergebnisse klar zu strukturieren.
Die Übertragung erfolgt direkt aus dem Praxisverwaltungssystem des Arztes, welches mit einem Konnektor, einem eHealth-Kartenterminal und einer sicheren Signaturkarte ausgestattet sein muss. Diese Komponenten gewährleisten die verschlüsselte und authentifizierte Übertragung, um den Schutz sensibler medizinischer Informationen sicherzustellen.
Die Vorteile des eArztbriefes für Sender & Empfänger
Folgende Vorteile bringt der eArztbrief sowohl für Sender als auch Empfänger mit sich:
Vorteile für den Sender:
- Zeitersparnis: Durch die digitale Übermittlung entfällt der manuelle Versand, was den Prozess erheblich beschleunigt.
- Kostenreduktion: Der Wegfall von Druck-, Papier- und Portokosten führt zu merklichen Einsparungen.
- Sicherer Datentransfer: Der eArztbrief nutzt verschlüsselte Kommunikationswege, was die Sicherheit der sensiblen Patientendaten gewährleistet.
- Umweltfreundlichkeit: Der Verzicht auf Papier trägt zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks bei.
Vorteile für den Empfänger:
- Schnellere Verfügbarkeit: Patienteninformationen sind sofort nach dem Versand verfügbar, was eine schnellere Reaktionszeit ermöglicht.
- Erhöhte Datenqualität: Die digitale Übermittlung minimiert Übertragungsfehler und stellt sicher, dass alle Informationen korrekt und vollständig sind.
- Bessere Nachvollziehbarkeit: Elektronische Dokumente sind oft strukturierter und enthalten alle notwendigen medizinischen Daten, was die Nachvollziehbarkeit und weitere Bearbeitung erleichtert.
- Integration in Praxissoftware: Der eArztbrief kann in viele Praxisverwaltungssysteme integriert werden, was den Arbeitsfluss optimiert.
Kurzfazit: Durch die Implementierung des eArztbriefes wird nicht nur der administrative Aufwand reduziert, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung signifikant verbessert.
Technische Voraussetzungen für den eArztbrief in der Praxis
Um den eArztbrief in der Praxis nutzen zu können, sind folgende technische Voraussetzungen notwendig:
1. Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI): Eine sichere und standardisierte Anbindung an die Telematikinfrastruktur ist nötig. Die TI ist ein sicheres, bundesweites Netzwerk im Gesundheitswesen, das alle Akteure wie Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen miteinander verbindet und den sicheren Austausch von medizinischen Informationen ermöglicht.
2. Konnektor in der aktuellen Version: Ein Konnektor dient als Schnittstelle zwischen der TI und den IT-Systemen der Arztpraxis / des Krankenhauses und muss in der aktuellen Version installiert sein, um Sicherheitsstandards und Kompatibilität zu gewährleisten.
3. KIM-Dienst (Kommunikation im Medizinwesen): Der KIM-Dienst ermöglicht den sicheren Austausch sensibler medizinischer Daten über eine verschlüsselte E-Mail-Kommunikation.
4. Praxissoftware und PVS-Update/Module eArztbrief: Die Praxissoftware muss den eArztbrief unterstützen. Hierfür sind möglicherweise Updates oder spezielle Module notwendig, um die Funktionalität zu gewährleisten.
5. Elektronischer Heilberufsausweis der 2. Generation (eHBA G2): Für die qualifizierte elektronische Signatur (QES) des eArztbriefes wird ein eHBA G2 benötigt, der die Identität des Arztes bestätigt und somit Sicherheit erhöht.
6. Sicherheitsmaßnahmen: Die Nutzung von Verschlüsselungstechnologien und die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien, insbesondere der DSGVO, sind notwendig, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten.
7. Schulung und Support: Alle Mitarbeiter sollten im Umgang mit dem eArztbrief und den verwendeten Systemen geschult werden. Technischer Support muss verfügbar sein, um bei Problemen schnell Unterstützung zu bieten.
So wird ein eArztbrief versendet und empfangen
Der Prozess des Versendens und Empfangens eines eArztbriefes besteht aus mehreren Schritten, die wir uns hier kurz gemeinsam anschauen:
1. Erstellung des eArztbriefes: Der Arzt erstellt den eArztbrief direkt in der Praxissoftware. Im Detail ist das ziemlich ähnlich wie bei einem herkömmlichen Arztbrief. Aber relevante Informationen wie Diagnosen, Medikation oder Bilddateien werden elektronisch hinzugefügt.
2. Elektronische Signatur: Der erstellte eArztbrief wird mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (QES) unterschrieben. Hierfür wird der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) verwendet. Es empfiehlt sich die Nutzung der Komfortsignatur, die es ermöglicht, bis zu 250 Dokumente am Tag mit einer einmaligen PIN-Eingabe zu signieren.
3. Adressierung und Versand: Die KIM-Adresse (Kommunikation im Medizinwesen) der empfangenden Praxis wird hinzugefügt. Falls diese nicht bereits im Adressbuch gespeichert ist, kann sie im zentralen KIM-Adressbuch (Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur) gefunden werden. Der eArztbrief wird wie eine E-Mail verschlüsselt an den Empfänger gesendet.
4. Empfang des eArztbriefes: Der empfangende Arzt oder die empfangende Praxis entschlüsselt den eArztbrief, der direkt in das Praxisverwaltungssystem (PVS) integriert wird. Der eArztbrief wird in der digitalen Patientenakte des Empfängers gespeichert.
So wird der eArztbrief gefördert & vergütet
Der elektronische eArztbrief wird durch verschiedene Vergütungsmaßnahmen unterstützt, um seine Nutzung im medizinischen Alltag zu fördern. Diese Förderung und Vergütung wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert.
So kann eine Förderung aussehen: Ärzte erhalten eine einmalige Pauschale für die erstmalige Einrichtung der notwendigen Infrastruktur, einschließlich der Anschaffung von Hard- und Software sowie Schulungen des Personals. Technische Ausstattungen wie Konnektoren und Kartenlesegeräte werden ebenfalls finanziell bezuschusst, nicht nur einmalig.
Ein paar konkrete Beispiele diesbezüglich:
Eine Praxis mit 2 Ärzten, deren Erstausstattung vor 2021 erfolgte und die den Konnektor noch nicht getauscht hat, erhält beispielsweise eine monatliche Pauschale von 237,78 Euro.
Bei mehr als 3 Ärzten beträgt die Pauschale 282,78 Euro pro Monat und bei mehr als 6 Ärzten 323,90 Euro pro Monat. Wurde der Konnektor aufgrund abgelaufener Sicherheitszertifikate bereits getauscht und von den Krankenkassen finanziert, fällt die Pauschale geringer aus. Weitere Infos diesbezüglich finden Sie hier.
Zusätzlich gibt es eine spezifische Vergütung für den eArztbrief: Praxen erhalten etwa 0,55 Euro pro versendetem und empfangenem eArztbrief, abhängig von den Regelungen der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung.
Fazit
Der elektronische eArztbrief revolutioniert die medizinische Kommunikation durch schnelle und sichere Übermittlung von Patientendaten. Trotz potenzieller Herausforderungen bei der Implementierung überwiegen die Vorteile deutlich, darunter verbesserte Effizienz und Datenqualität. Durch umfassende Förder- und Vergütungsmaßnahmen wird die Einführung in Praxen unterstützt, was zu einer optimierten Patientenversorgung führt. Anbieter wie Nelly unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Praxis zu digitalisieren. Hier kommen Sie zu unserer kostenlosen und unverbindlichen Beratung.
Robert Adam
Autor
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