Gesundheits-Apps im Vergleich
Vom Schrittzähler bis zur Krebsvorsorge bieten Gesundheits-Apps heute eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten. Unser Vergleich hilft Ärzten und Patienten, den Überblick zu behalten. Erfahren Sie außerdem, was überhaupt als Gesundheits-App gilt und welche Arten von ihnen es gibt.
Alle wichtigen Antworten zu Gesundheits-Apps auf einen Blick
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind meist sogenannte Gesundheits-Apps, die Patienten bei der Therapie begleiten und unterstützen können.
Die Kosten für eine digitale Gesundheitsanwendung übernimmt meist die Krankenkasse. Dies ist prinzipiell auch ohne Rezept möglich.
Gesundheitsinformations-Apps sind eine Art von digitalen Gesundheitsanwendungen. Diese Apps bieten Zugang zu medizinischen Informationen, ermöglichen das Speichern von Gesundheitsdaten und bieten Funktionen wie Medikamentenerinnerungen.
Was gilt als Gesundheits-App?
Gesundheits-Apps, auch Health Apps genannt, sind digitale Web- oder Smartphone-Anwendungen zur Prävention oder Milderung von Krankheiten und deren Folgen.
Eine rechtlich verbindliche Definition gibt es noch nicht. Das Bundesgesundheitsministerium beschreibt Gesundheits-Apps als Anwendungen, die „Funktionalitäten für die Bereiche Gesundheit, Medizin, Heilkunde oder Wellness bereitstellen“ (Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps 2016).
Grundsätzlich lassen sich Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) und Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) unterscheiden.
Was sind DiGA?
Digitale Gesundheitsanwendungen, auch DiGA-Apps oder „Apps auf Rezept“, sind Gesundheits-Apps, die verschrieben werden können. Das heißt, der Patient muss nicht selbst für die App zahlen, sondern die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten oder einen Teil davon. Grundlage dafür ist das 2019 in Kraft getretene Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG).
DiGA ersetzen weder Arzt noch Therapie. Sie können den Patienten aber bei der Therapie begleiten und unterstützen. Sie helfen beispielsweise den Lebensstil anzupassen, Fragen zu beantworten sowie Symptome zu tracken und einzuordnen.
Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist prinzipiell auch ohne Rezept möglich, der Patient muss aber eine ärztliche oder psychotherapeutische Diagnosestellung nachweisen können. Voraussetzung ist eine Zulassung der Gesundheits-App durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Zugelassene Apps erscheinen im offiziellen DiGA-Verzeichnis.
Wie funktioniert die Zulassung im DiGA-Verzeichnis?
Alle Details zum DiGA-Verzeichnis sind in der Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) von 2020 geregelt. Um in das DiGA-Verzeichnis des BfArM aufgenommen zu werden, muss die Gesundheits-App sicher, datenschutzkonform und kompatibel mit verschiedenen Systemen sein. Zudem muss sie nachweislich einen positiven Effekt auf die Patientenversorgung erbringen.
Wenn sich eine App während der Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis noch in der Erprobung befindet, kann sie bei erfolglosem Nachweis des positiven Versorgungseffektes wieder aus dem Verzeichnis gestrichen werden. Betroffene Apps sind im Verzeichnis durch den Verweis „Vorläufig aufgenommen“ gekennzeichnet.
Das gilt auch, wenn entsprechende Studien nicht im vorgesehenen Erprobungszeitraum abgeschlossen wurden, oder die erbrachten Nachweise im Nachhinein als unzulänglich eingestuft wurden. Beispiele für gestrichene Apps sind CANKADO PRO-React Onco und ESYSTA App für digitales Diabetesmanagement.
Was sind DiPA?
In Anlehnung an die digitalen Gesundheitsanwendungen will der Gesetzgeber digitale Pflegeanwendungen (DiPA) erstattungsfähig machen. Grundlage ist hier das 2021 in Kraft getretene Teilhabestärkungsgesetz (TeilhStG), das Pflegebedürftigen einen Anspruch auf Versorgungsunterstützung durch digitale Technologien einräumt.
DiPA sollen Betroffene beispielsweise bei der Haushaltsführung unterstützen, kognitive und kommunikative Fähigkeiten trainieren oder die Mobilität durch Übungsanleitungen verbessern.
Das BfArM plant aktuell ein DiPA-Verzeichnis aufzubauen. Patienten sollen dann eine Kostenerstattung von bis zu 50,- € monatlich bei der Pflegekasse beantragen können.
Zugelassene Gesundheits-Apps im Vergleich
Das DiGA-Verzeichnis enthält aktuell 56 Gesundheits-Apps (Stand 27.03.2024). Darunter sind viele Apps, die noch nicht dauerhaft zugelassen sind, sowie bereits gestrichene Apps. Wir beschränken uns in unserem Vergleich ausschließlich auf dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis aufgenommene Gesundheits-Apps.
Der angegebene Preis wird bei Verschreibung oder Nachweis über die Diagnosestellung von den Krankenkassen übernommen. Bei den Apps in unserer Übersicht entstehen darüber hinaus keine Mehrkosten für den Patienten.
Wenn in der Spalte „Vertragsarzt“ ein „Ja“ steht, so kann diese App nur durch Vertragsärzte verordnet werden bzw. können durch den Patienten nur Diagnosestellungen von Vertragsärzten geltend gemacht werden.
Welche Arten von Gesundheits-Apps gibt es noch?
Neben den offiziellen „Apps auf Rezept“ gibt es einen riesigen Markt für unterschiedlichste Arten an Fitness- und Health-Tracking Apps. Diese Apps sind nicht offiziell auf ihren positiven Effekte hin überprüft. Problematiken wie teure In-App-Käufe oder Ungenauigkeiten und Falschinformationen sind nicht zu unterschätzen.
Dennoch können auch diese Gesundheits-Apps bei reflektierter Anwendung wertvolle Alltagshelfer sein. Typische Arten sind:
- Schrittzähler-Apps: Diese Apps verfolgen die Anzahl der Schritte, die eine Person täglich geht, und bieten oft zusätzliche Funktionen wie Distanzmessung und verbrannte Kalorien.
- Trainings- und Workout-Apps: Diese Apps bieten vorgefertigte Trainingspläne, Anleitungen und Videos für verschiedene Fitnessaktivitäten wie Krafttraining, Yoga, Laufen, Radfahren usw.
- Ernährungs- und Kalorienzähler-Apps: Sie ermöglichen das Protokollieren von Mahlzeiten, das Verfolgen von Kalorien und Nährstoffen sowie das Setzen von Ernährungszielen.
- Schlaf-Tracking-Apps: Diese Apps überwachen den Schlafzyklus, die Schlafdauer und die Schlafqualität, um Benutzern Einblicke in ihre Schlafgewohnheiten zu geben.
- Herzfrequenz-Apps: Sie messen die Herzfrequenz und bieten Informationen darüber, wie das Herz auf verschiedene Aktivitäten reagiert.
- Mental-Health-Apps: Diese Apps konzentrieren sich auf die Überwachung und Förderung des mentalen Wohlbefindens, einschließlich Meditation, Stressbewältigung und Achtsamkeitsübungen.
- Gewichtsmanagement-Apps: Sie helfen beim Festlegen von Gewichtszielen, Verfolgen von Fortschritten und bieten Unterstützung bei der Gewichtsreduktion oder -zunahme.
Gesundheitsinformations-Apps: Diese Apps bieten Zugang zu medizinischen Informationen, ermöglichen das Speichern von Gesundheitsdaten und bieten Funktionen wie Medikamentenerinnerungen.
Fazit: Die passende App für jedes Bedürfnis
Egal ob gesündere Freizeitgestaltung oder therapeutische Unterstützung – Gesundheits-Apps bieten mittlerweile eine beeindruckende Vielfalt an Funktionalitäten und maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Gesundheitsziele.
Vor allem im Bereich psychischer Erkrankungen sind vielfältig erprobte Gesundheits-Apps verfügbar, die Menschen bei der Therapie helfen können. Und auch zur Krebsvorsorge oder zur begleitenden Behandlung von Krankheiten wie Diabetes oder Multipler Sklerose können Gesundheits-Apps wirkungsvoll beitragen. Trotzdem ersetzen diese Apps keine ärztliche Behandlung und können meist nur unterstützend eingesetzt werden.
Grundsätzlich stehen wir erst am Anfang fortwährender Entwicklungen und Innovationen. Durch die Möglichkeit zur Anerkennung bei den Krankenkassen und entsprechend freiwerdendes Budget ist zu erwarten, dass zukünftige Apps immer ausgereifter werden und es bald neue Apps für unterschiedlichste Krankheitsbilder gibt.
Die in diesem Artikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf alle Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.
Was gilt als Gesundheits-App?
Gesundheits-Apps, auch Health Apps genannt, sind digitale Web- oder Smartphone-Anwendungen zur Prävention oder Milderung von Krankheiten und deren Folgen.
Eine rechtlich verbindliche Definition gibt es noch nicht. Das Bundesgesundheitsministerium beschreibt Gesundheits-Apps als Anwendungen, die „Funktionalitäten für die Bereiche Gesundheit, Medizin, Heilkunde oder Wellness bereitstellen“ (Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps 2016).
Grundsätzlich lassen sich Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) und Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) unterscheiden.
Was sind DiGA?
Digitale Gesundheitsanwendungen, auch DiGA-Apps oder „Apps auf Rezept“, sind Gesundheits-Apps, die verschrieben werden können. Das heißt, der Patient muss nicht selbst für die App zahlen, sondern die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten oder einen Teil davon. Grundlage dafür ist das 2019 in Kraft getretene Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG).
DiGA ersetzen weder Arzt noch Therapie. Sie können den Patienten aber bei der Therapie begleiten und unterstützen. Sie helfen beispielsweise den Lebensstil anzupassen, Fragen zu beantworten sowie Symptome zu tracken und einzuordnen.
Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist prinzipiell auch ohne Rezept möglich, der Patient muss aber eine ärztliche oder psychotherapeutische Diagnosestellung nachweisen können. Voraussetzung ist eine Zulassung der Gesundheits-App durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Zugelassene Apps erscheinen im offiziellen DiGA-Verzeichnis.
Wie funktioniert die Zulassung im DiGA-Verzeichnis?
Alle Details zum DiGA-Verzeichnis sind in der Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) von 2020 geregelt. Um in das DiGA-Verzeichnis des BfArM aufgenommen zu werden, muss die Gesundheits-App sicher, datenschutzkonform und kompatibel mit verschiedenen Systemen sein. Zudem muss sie nachweislich einen positiven Effekt auf die Patientenversorgung erbringen.
Wenn sich eine App während der Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis noch in der Erprobung befindet, kann sie bei erfolglosem Nachweis des positiven Versorgungseffektes wieder aus dem Verzeichnis gestrichen werden. Betroffene Apps sind im Verzeichnis durch den Verweis „Vorläufig aufgenommen“ gekennzeichnet.
Das gilt auch, wenn entsprechende Studien nicht im vorgesehenen Erprobungszeitraum abgeschlossen wurden, oder die erbrachten Nachweise im Nachhinein als unzulänglich eingestuft wurden. Beispiele für gestrichene Apps sind CANKADO PRO-React Onco und ESYSTA App für digitales Diabetesmanagement.
Was sind DiPA?
In Anlehnung an die digitalen Gesundheitsanwendungen will der Gesetzgeber digitale Pflegeanwendungen (DiPA) erstattungsfähig machen. Grundlage ist hier das 2021 in Kraft getretene Teilhabestärkungsgesetz (TeilhStG), das Pflegebedürftigen einen Anspruch auf Versorgungsunterstützung durch digitale Technologien einräumt.
DiPA sollen Betroffene beispielsweise bei der Haushaltsführung unterstützen, kognitive und kommunikative Fähigkeiten trainieren oder die Mobilität durch Übungsanleitungen verbessern.
Das BfArM plant aktuell ein DiPA-Verzeichnis aufzubauen. Patienten sollen dann eine Kostenerstattung von bis zu 50,- € monatlich bei der Pflegekasse beantragen können.
Zugelassene Gesundheits-Apps im Vergleich
Das DiGA-Verzeichnis enthält aktuell 56 Gesundheits-Apps (Stand 27.03.2024). Darunter sind viele Apps, die noch nicht dauerhaft zugelassen sind, sowie bereits gestrichene Apps. Wir beschränken uns in unserem Vergleich ausschließlich auf dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis aufgenommene Gesundheits-Apps.
Der angegebene Preis wird bei Verschreibung oder Nachweis über die Diagnosestellung von den Krankenkassen übernommen. Bei den Apps in unserer Übersicht entstehen darüber hinaus keine Mehrkosten für den Patienten.
Wenn in der Spalte „Vertragsarzt“ ein „Ja“ steht, so kann diese App nur durch Vertragsärzte verordnet werden bzw. können durch den Patienten nur Diagnosestellungen von Vertragsärzten geltend gemacht werden.
Welche Arten von Gesundheits-Apps gibt es noch?
Neben den offiziellen „Apps auf Rezept“ gibt es einen riesigen Markt für unterschiedlichste Arten an Fitness- und Health-Tracking Apps. Diese Apps sind nicht offiziell auf ihren positiven Effekte hin überprüft. Problematiken wie teure In-App-Käufe oder Ungenauigkeiten und Falschinformationen sind nicht zu unterschätzen.
Dennoch können auch diese Gesundheits-Apps bei reflektierter Anwendung wertvolle Alltagshelfer sein. Typische Arten sind:
- Schrittzähler-Apps: Diese Apps verfolgen die Anzahl der Schritte, die eine Person täglich geht, und bieten oft zusätzliche Funktionen wie Distanzmessung und verbrannte Kalorien.
- Trainings- und Workout-Apps: Diese Apps bieten vorgefertigte Trainingspläne, Anleitungen und Videos für verschiedene Fitnessaktivitäten wie Krafttraining, Yoga, Laufen, Radfahren usw.
- Ernährungs- und Kalorienzähler-Apps: Sie ermöglichen das Protokollieren von Mahlzeiten, das Verfolgen von Kalorien und Nährstoffen sowie das Setzen von Ernährungszielen.
- Schlaf-Tracking-Apps: Diese Apps überwachen den Schlafzyklus, die Schlafdauer und die Schlafqualität, um Benutzern Einblicke in ihre Schlafgewohnheiten zu geben.
- Herzfrequenz-Apps: Sie messen die Herzfrequenz und bieten Informationen darüber, wie das Herz auf verschiedene Aktivitäten reagiert.
- Mental-Health-Apps: Diese Apps konzentrieren sich auf die Überwachung und Förderung des mentalen Wohlbefindens, einschließlich Meditation, Stressbewältigung und Achtsamkeitsübungen.
- Gewichtsmanagement-Apps: Sie helfen beim Festlegen von Gewichtszielen, Verfolgen von Fortschritten und bieten Unterstützung bei der Gewichtsreduktion oder -zunahme.
Gesundheitsinformations-Apps: Diese Apps bieten Zugang zu medizinischen Informationen, ermöglichen das Speichern von Gesundheitsdaten und bieten Funktionen wie Medikamentenerinnerungen.
Fazit: Die passende App für jedes Bedürfnis
Egal ob gesündere Freizeitgestaltung oder therapeutische Unterstützung – Gesundheits-Apps bieten mittlerweile eine beeindruckende Vielfalt an Funktionalitäten und maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Gesundheitsziele.
Vor allem im Bereich psychischer Erkrankungen sind vielfältig erprobte Gesundheits-Apps verfügbar, die Menschen bei der Therapie helfen können. Und auch zur Krebsvorsorge oder zur begleitenden Behandlung von Krankheiten wie Diabetes oder Multipler Sklerose können Gesundheits-Apps wirkungsvoll beitragen. Trotzdem ersetzen diese Apps keine ärztliche Behandlung und können meist nur unterstützend eingesetzt werden.
Grundsätzlich stehen wir erst am Anfang fortwährender Entwicklungen und Innovationen. Durch die Möglichkeit zur Anerkennung bei den Krankenkassen und entsprechend freiwerdendes Budget ist zu erwarten, dass zukünftige Apps immer ausgereifter werden und es bald neue Apps für unterschiedlichste Krankheitsbilder gibt.
Die in diesem Artikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf alle Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.
Anett Witke
Autorin
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